Magen-Darm-Grippe

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Akute Magen-Darm-Infektionen, auch Gastroenteritiden oder umgangssprachlich „Magen-Darm-Grippe“ genannt, gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Beinahe jeder von uns war in seinem Leben schon einmal oder sogar schon mehrmals davon betroffen. Unverkennbar äußert sich die Infektion durch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Durch Wasser- und Salzverlust können zu dem auch noch Kopfschmerzen entstehen.
Es handelt sich hierbei um eine äußerst unangenehme Erkrankung zu welcher es viel zu sagen gibt. Wir möchten hier versuchen Sie mit Basisinformationen auszustatten.

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Wie wird eine „Magen-Darm-Grippe“ verursacht?

Eine Faustregel besagt – sollten Betroffene plötzlich drei oder mehr weiche oder wässrige Stuhlgänge in 24 Stunden haben, leiden diese sehr wahrscheinlich an einer ansteckenden Magen-Darm-Infektion. Magen-Darm-Infektionen werden oft von Viren verursacht. Zu diesen Erregern zählen die bekannten Rota- und Noroviren. Diese gelten als äußerst ansteckend und sind vor allem bei Kindern die häufigsten Gründe für Infektionen. Aber auch durch Parasiten, sehr selten, und durch Bakterien können Magen-Darm-Infekte hervorgerufen werden – zu den bekanntesten Vertretern zählen hier E. coli Bakterien und Salmonellen. In diesem Fall werden Giftstoffe gebildet, welche dann die bereits erwähnten Symptome im Körper auslösen.
Generell erfolgt die Übertragung über die sogenannte Schmierinfektion auf fäkal-oralem Weg. Das heißt, die Erreger werden aufgrund mangelnder Handhygiene auf Lebensmitteln oder Oberflächen – wie zum Beispiel Türklinken – übertragen und gelangen über den Mund in den Magen. Dennoch sind die Infektionsmöglichkeiten von Erreger zu Erreger unterschiedlich.
Ob man sich nun infiziert hat oder nicht, kann man nicht unmittelbar feststellen. In der Regel kann es mehrere Stunden oder sogar Tage dauern bis die ersten Symptome, meistens Übelkeit, auftreten. Eine Ausnahme stellt hier eine Lebensmittelvergiftung dar. Hier treten die ersten Symptome bereits nach wenigen Stunden auf, dauern unterschiedlich lange und variieren auch in der Intensität.
Zu beiden Formen ist zu sagen, dass sie in der Regel als selbstlimitierend gelten und nach zwei bis drei Tagen, maximal nach einer Woche, abklingen. Unbedingt sollten sie jedoch den Arzt aufsuchen, wenn Sie Fieber entwickeln oder sich Blut im Stuhl befindet.

Was kann ich dagegen tun?

Wer vor allem an Brech-Durchfall leidet muss trinken, trinken und nochmals trinken. Durch den raschen Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten, stellt die Austrocknung, oder auch Dehydration genannt, das größte Problem dar. Vor allem bei Säuglingen und Kindern kann eine Nicht-Behandlung gefährliche oder sogar lebensbedrohliche Folgen haben.
In diesem Sinne besteht die wichtigste Therapie im Flüssigkeitsausgleich, oder der sogenannten Rehydratation. Zu diesem Zwecke wurden spezielle Lösungen, ORS-Lösungen (oral rehydration solutions), entwickelt, welche eine optimale Rehydratation bewirken. Diese Rehydrationslösungen können u.a. rezeptfrei in Apotheken erworben oder vorher vom Arzt verschrieben werden. Experten raten vor allem von dem weitverbreiteten Hausmittel Cola und Salzstangerl ab, da in diesem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit die richtige Zucker/Elektrolyt-Bilanz nicht eingehalten wird und der hohe Zuckergehalt, des Erfrischungsgetränkes, den Durchfall sogar verstärken kann. Hier ist auf alle Fälle die bekannte WHO-Lösung zu empfehlen, welche nach genauer Rezeptur zubereitet wird. Zusätzlich kann in akuten Phasen die Ernährung neben Flüssigkeit auch durch Schonkost, wie Zwieback, Reis oder Bananen, ergänzt werden. Auf Milch bzw. Milchprodukte sollten Sie gänzlich verzichten.
Um die unangenehmen Symptome wie Brechreiz, Durchfall oder Übelkeit zu lindern, kann Ihnen Ihr Arzt mehrere Medikamente verschreiben. Auch einige Präparate sind zu diesem Zweck ohne Rezept in der Apotheke erhältlich.

Wie kann ich mich davor schützen?

Leider ist es schwierig sich vor der Magen-Darm-Grippe zu schützen – vor allem wenn man in Kontakt mit anderen Menschen steht. Dabei gilt das Prinzip der Vorbeugung bzw. der persönlichen Körperhygiene. Hier steht das Händewaschen an oberster Stelle, denn ein Großteil der ansteckenden Krankheiten wird über die Hände übertragen. So sollten nach jedem Toilettengang, vor dem Kochen bzw. Essen und nach dem Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln gründlich die Hände gewaschen werden. Zum Abtrocken empfiehlt es sich Tücher aus Papier und nicht aus Stoff zu verwenden.
Ein besonderes Risiko stellen Fernreisen dar. Vor allem hier ist die Infektionswahrscheinlichkeit enorm hoch, da regionsbedingt, die allgemeine Hygiene niedriger ist, als in Industrieländern. Die richtige Reiseapotheke richtet sich hier nach Ihrem Zielort und sollte mit einem Reisemediziner zusammengestellt werden.
Grundsätzlich sollte man sich aber vor allem in Sachen Ernährung an folgenden Grundsatz halten: „Cook it, peel it or forget it“. Zu Deutsch: Koche es, schäle es oder vergiss es. Das bedeutet, dass Sie auf Fernreisen nur gekochte Speisen zu sich nehmen sollten, denn alles was roh ist erhöht das Risiko den Magen zu verderben.

Bitte bleiben Sie gesund!

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