Die sichere Anwendung von Opioid – Schmerzpflastern

zur Übersicht

Gerade bei starken chronischen Schmerzen sind transdermale Pflaster, die Opioide über die Haut abgeben, eine wichtige und wirksame Möglichkeit um Schmerzlinderung zu erlangen. Doch zählen sie auch zu den erklärungsbedürftigsten Arzneiformen überhaupt. Das beginnt beim Aufkleben, geht über die gesamte Anwendungsdauer und endet bei der Entsorgung. Immer wieder kommt es zu Fragen und Missverständnissen. Worauf müssen Patientinnen und Patienten beim Gebrauch aufpassen?

Die ausgewählte Hautstelle darf keine Verletzungen aufweisen und muss trocken und sauber sein. Auch vorheriges Eincremen ist tabu. Außerdem sollte zwar das Pflaster auf unbehaarte Haut geklebt werden, diese darf aber nicht unmittelbar vorher rasiert werden. Denn beim Rasieren können kleine Risse in der Haut entstehen, durch die dann größere Mengen an Wirkstoff ins Blut gelangen als vorgesehen. Daher sollten Haare am besten mit einer Schere entfernt werden.

Sobald man ein Pflaster aus seiner Verpackung genommen hat und die Schutzfolie entfernt wurde, muss es unverzüglich verwendet werden. Dazu das Pflaster mit leichtem Druck aufkleben und mindestens 30 Sekunden mit der flachen Hand andrücken. Anschließend sollte man sich vergewissern, dass das gesamte transdermale Pflaster gut auf der Haut klebt, besonders auch an den Rändern.

Idealerweise sollten Schmerzpflaster auf den Oberkörper oder den Oberarm geklebt werden, dort allerdings nicht auf eine Gelenkpartie, denn das ist beim Bewegen hinderlich und das Pflaster kann sich ablösen. Zur Vermeidung von Irritationen sollten wirkstoffhaltige Pflaster auch immer auf eine andere Hautpartie geklebt werden.

Je nach Substanz bzw. Präparat werden die Schmerzpflaster alle drei bis vier oder sieben Tage gewechselt. Um sicher zu gehen sollte man beim Arzt oder in der Apotheke nachfragen bzw. in der Gebrauchsanweisung nachlesen, welcher Wechselrhythmus im jeweiligen Fall zutrifft. Dabei hat es sich auch bewährt, sich den 1. Tag der Anwendung zu notieren.

Löst sich ein Pflaster zu früh ab, sollten Patienten so rasch wie möglich ein neues aufbringen. Wichtig ist dabei, dass damit auch ein neuer Wechselzyklus beginnt. Bei jedem Pflasterwechsel ist das alte Pflaster unbedingt zu entfernen.

Patienten, die Opioid-Pflaster nutzen, sollten Hitze, heiße Whirlpools und Saunen meiden. Duschen, Baden und Schwimmen sind erlaubt. Wärmequellen wie etwa Heizdecken, Wärmeflaschen oder beheizte Wasserbetten verstärken die Wirkung des Opioids, was zu Nebenwirkungen führen kann.

Nach Entfernung der Pflaster unbedingt die Hände waschen. Für die anschließende Entsorgung werden die Klebeflächen des Pflasters aneinandergepresst und zurück in die Packung gesteckt. Patienten können die gebrauchten Pflaster oftmals ihrem verschreibenden Arzt zurückgeben oder zur Entsorgung in die Apotheke bringen.

Bei Opioid-haltigen transdermalen Pflastern handelt es sich um eine besondere Art von Schmerzmitteln, die einen gewissenhaften Umgang verlangen und für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden müssen. Daher ist es unerlässlich, die Gebrauchsinformation sorgfältig zu lesen und im Falle von Unklarheiten nicht davor zurück zu schrecken, seine Fragen an den Arzt oder Apotheker zu richten.

Anbringen von transdermalen Pflastern:

Bild 1
Öffnen Sie den Beutel erst unmittelbar vor der Anwendung. Jedes transdermale Pflaster ist in einem Beutel eingeschweißt.
Bild 2
Beginnen Sie mit dem Entfernen der losen Trennfolie.

 

Entfernen
Entfernen Sie vorsichtig die Hälfte der Abziehfolie des Pflasters. Versuchen Sie dabei nicht die Klebeschicht zu berühren.
Bild 4
Kleben Sie das transdermale Pflaster auf die ausgewählte Hautstelle und entfernen Sie den Rest der Abziehfolie.
Bild 5
Pressen Sie das transdermale Pflaster für ungefähr 30 – 60 Sekunden mit der flachen Hand auf Ihre Haut. Vergewissern Sie sich, dass das gesamte transdermale Pflaster auf der Haut klebt, besonders an den Rändern.
Bild 6
Waschen Sie Ihre Hände nach dem Anwenden des Pflasters. Benutzen Sie dazu kein Reinigungsmittel.
zur Übersicht