Zu hoher Blutdruck und die damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigsten Todesursachen in den Industrieländern. In Österreich leidet bereits jeder Vierte unter Bluthochdruck.
Der Blutdruck ist allerdings kein konstanter Wert, sondern schwankt im Tagesverlauf. Während Aufregung und Anstrengung ihn ansteigen lassen, fällt er in Erholungsphasen und während des Schlafs wieder ab. Auch äußere Einflüsse, die Jahreszeit und Gefühle können sich auf den Blutdruck auswirken. Gemessene Werte variieren sogar zwischen dem rechten und linken Arm einer Person. Eine Einzelmessung liefert daher nur eine Momentaufnahme dieses ständigen Auf und Abs. Der Blutdruck sollte deshalb wiederholt gemessen werden. Erst ein Überblick über mehrere Messungen und Messzeitpunkte lässt eine verlässliche Aussage darüber zu, ob Bluthochdruck vorliegt. Eine regelmäßige Selbstmessung leistet dabei einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle des Bluthochdrucks. Hilfreich dafür ist ein Blutdruckprotokoll, in das man seine Messwerte einträgt und dokumentiert. Einen solchen „Blutdruckpass“ zum Eintragen können Sie kostenlos anfordern (pharma@gebro.com). Notieren Sie alle gemessenen Werte und bringen Sie sie zum nächsten Arztbesuch mit. „Beschönigen“ Sie dabei keine Werte!
Der Blutdruck entsteht durch eine Druckwelle, es gibt dabei einen Wellenkamm und ein Wellental. Es werden immer zwei Werte angegeben: der erste bzw. höhere Wert ist der systolische Blutdruck (Wellenkamm), der zweite bzw. niedrigere Wert der diastolische Blutdruck (Wellental). Die Maßeinheit für den Blutdruck sind mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Bei der Heimblutdruckmessung sollte er unter 135/85 mmHg liegen.
Was Sie bei der Messung beachten sollten:
Benutzen Sie ein validiertes Gerät (CE-Zertifikat).
- Tragen Sie keine einschnürende Kleidung an dem Arm, an dem die Messung durchgeführt wird.
- Die Manschette soll straff angezogen werden und faltenfrei auf der Haut aufliegen, wie ein elastischer Strumpf.
- Setzen Sie sich zum Messen hin, warten Sie mit der Messung fünf Minuten. Lesen Sie in dieser Zeit zB. eine Seite in der Zeitung oder hören Sie ein entspannendes Musikstück.
- Den Rücken möglichst entspannt anlehnen.
- Während der Messung nicht sprechen und möglichst entspannen.
- Während der Messung den Arm und die Finger nicht bewegen.
- Messen Sie den Blutdruck immer am selben Arm. Bei unterschiedlichen Blutdruckwerten wählen Sie den Arm mit den höheren Werten.
- Führen Sie zwei Messungen mit einem Abstand von einigen Minuten durch und notieren Sie sich den Durchschnittswert.
- Wenn Sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, messen Sie morgens vor der Tabletteneinnahme Ihren Blutdruck.
Messung am Oberarm*
- Der untere Rand der Manschette liegt 1 bis 2 cm über der Ellenbeuge am unbekleideten Oberarm.
- Der Arm ist locker, die Muskeln sind entspannt.
- Am besten ist es, den Unterarm bequem auf eine Unterlage aufzulegen.
Messung am Handgelenk*
- Der untere Rand der Manschette grenzt an die Handfläche.
- Das Gerät soll sich auf Höhe des Herzens befinden. Legen Sie dazu ihr Handgelenk bequem auf einer Unterlage auf.
- Das Handgelenk sollte locker gestreckt sein, also nicht abwinkeln!
*Bitte beachten Sie auch immer die Angaben des Herstellers des Blutdruckmessgerätes.
Was Sie auf keinen Fall machen sollten:
Wenn Sie einen besonders hohen Druck messen, sollten Sie nicht in Panik geraten. Angst erhöht den Blutdruck weiter. Fragen Sie sich, ob Sie Ihre Blutdruckmittel regelmäßig eingenommen haben.
Wenn Sie einen sehr tiefen Blutdruckwert messen, sollten Sie die Blutdruckmedikation nicht auslassen, es sei denn, dass Sie sich sehr schwindelig oder schwach fühlen.
Sind die von Ihnen selbst gemessenen Werte ständig sehr tief oder zu hoch (also im Durchschnitt über 135/85mmHg) kontaktieren Sie Ihren Arzt.